In einem Wimpernschlagfinale erkämpfen die Young BSG Basket Ladies Ludwigsburg beim RSM Ebner Stolz Jugend TOP 4 in Berlin mit einem 70:69 gegen den MTV München 1879 den Deutschen Meistertitel.
Mit gestärktem Selbstbewusstsein aus einem überragend geführten Halbfinale starteten die Young BSG Basket Ladies in die Finalbegegnung mit dem MTV München 1879. Es zahlte sich auch diesmal unmittelbar aus, dass man konzentriert zu Werke ging. Die MTV-typischen Schnellangriffe unterbinden, unter dem Korb entschlossen den Attacken von Münchens Großen entgegenarbeiten und selbst mutig abschließen. Das Rezept ging in der ersten Spielhälfte hervorragend auf, vor allem weil Lola Stamenkovic erneut eine unglaubliche Leistung auspackte. Sie schaffte ein äußerst seltenes Triple Double mit 10 Punkten, 16 Rebounds und 10 Blocks. Auch Chloé Emanga Noupoué nahm den Faden aus dem Halbfinale wieder auf, dirigierte und agierte mit Durchsetzungskraft. Sie durfte am Ende die Trophäe der wertvollsten Spielerin des Finalturniers aus den Händen des scheidenden Bundestrainers Stefan Möller entgegennehmen. Auch die Leistungen der Teamkolleginnen können mit Fug und Recht als herausragend bezeichnet werden. Unermüdliche stürmte einmal mehr Teamkäpt‘n Lilith Maitra voran, verteidigte immer wieder auch die gegnerische Topscorerinnen, die sichtlich genervt reagierten. Von außen eingestreut oder auch als postwendende Antwort auf Münchener Versuche, aus der Distanz näher zu kommen, streuten Sophia Krull, Sophie Schuster, Katara Lischka und Chloé ihre Dreier ein. Kurze Unaufmerksamkeit jeweils zu den Viertelenden hin brachten München immer wieder näher heran als nötig, in die Halbzeit ging es beim Stand vom 40:37.
München musste zulegen und das tat es. Die Young Ladies fanden immer weniger Mittel, den Ball im Korb unterzubringen und die gegnerische Fastbreakmaschine kam auf Touren. Die Young Ladies mussten den Führungswechsel hinnehmen und mit einem Rückstand ins Schlussviertel einsteigen. Und München legte nach. Aller Gegenwehr und Auszeiten zum Trotz gerieten die Ludwigsburgerinnen in einen 8 Punkte Rückstand. Die Zeit lief davon, es brauche eine Auszeit mit Klartext. Jetzt war es an Paula Armbrust, die die leicht angeschlagene und mit 4 Fouls belastete Lola fantastisch vertrat, die Kreise der Münchener Großen zu stören und ihren Einsatz mit einem heftig erkämpften Korb zu krönen. Auch Katara Lischka warf sich mit aller Vehemenz ins Spiel und erzwang gleich 4 Punkte, die letzten beiden zum 68:69. Es folgte ein letztes Mal in dieser Saison ein absoluter Krimi. Lucie Zentgraf reißt den Ball an sich, stürmt zum Korb und wird gefoult. Beide Freiwürfe verfehlen den Korb aber Katara Lischka ist hellwach und rettet den Rebound. Das Ganze bei 15 Sekunden vor Spielende. Auszeit. Lilith kommt zurück. Die Bank, angeführt von Selin Cakmak und die Fans geben alles und peitschen ihre Fünf auf dem Feld lautstark nach vorne. Noch einmal nimmt Chloé Emanga Noupoué Fahrt auf und schließt im Getümmel 8 Sekunden vor Schluss ab – 70:69. Auszeit München, Lola kommt für Sophie zurück aufs Feld, Einwurf München im Vorfeld, der massiv verteidigte Wurf der Münchener verfehlt das Ziel und Lola Stamenkovic hält mit ihrem 16. Rebound die Meisterschaft der BSG Basket Ladies fest. Nur noch Jubel. Die vielen mitgereisten Ludwigsburger Fans, die das Team so stark und lautstark immer wieder nach vorne getragen haben, feiern ihr Team. Auch die JBBL und die NBBL feiern mit, sie verkörpern zusammen mit den Young Ladies Historisches: Alle drei Ludwigsburger Jugendbundesligamannschaften hatten sich für das RSM Ebner Stolz TOP 4 qualifiziert, das war noch keinem Verein bis dato gelungen.
„Wir haben eine nicht einfache Saison hinter uns und das Team hat es schlussendlich geschafft, sich und sein Spiel zu finden. Ich bin sehr, sehr stolz auf jede einzelne Spielerin. Vom MVP Chloé und Lola, die sich in diesem Turnier so viel Disziplin und Umsetzungsstärke an den Tag gelegt hat, wie selten zuvor, über Lilith, die mit ihrer unfassbar kämpferischen Einstellung alle mitreißt, Sophie und Sophia, die eiskalt zur Stelle sind, wenn sie ihre Chance wittern, Paula, die dem hohen Druck standgehalten hat, Lucie die auch dann noch eine Lücke findet, wenn keine da ist, und ihr Team immer wieder mit ihrer unbändigen Energie ansteckt, bis hin zu Youngster Destiny, die auch in diesem Endspiel wieder Entlastungsminuten geben konnte und Selin, die das Team komplettiert und Rückhalt und Energie von der Bank gibt“ sind Headcoach Thomas Stöckle, Assistant Coach Sascha Schuster und die gesamte BSG stolz und glücklich. Wir sind Deutscher Meister!
(Bericht BSG Basket Ludwigsburg, Petra Kutzschmar, Foto H. Kutzschmar)