Die Basketballerinnen überzeugen bei den Olympischen Spielen – sowohl im klassischen Fünf gegen Fünf als auch im modernen 3×3.

Marie Reichert fasste es passend zusammen. Was denn aktuell los sei mit dem Frauen-Basketball, wurden die Spielerinnen der deutschen 3×3-Mannschaft gefragt. „Der geht ab!“, sagte Reichert lachend. Und tatsächlich: Bei Olympia stehen die deutschen Basketballerinnen auf einmal im Fokus – sowohl im traditionellen Fünf gegen Fünf als auch im modernen 3×3-Modus.

Während die Spielerinnen der Streetball-Variante bei ihrer Olympia-Premiere mit Siegen gegen Top-Nationen wie die USA und Kanada auf sich aufmerksam machen, haben die Basketballerinnen um Starspielerin Satou Sabally bereits die K.o.-Runde erreicht. Nach einem 75:64 gegen Japan, dem zweiten Sieg im zweiten Spiel, kann die Mannschaft von Bundestrainerin Lisa Thomaidis für die Finalrunde in Paris planen.

Die Gründe für den Aufschwung seien vielfältig. Zum einen gebe es „viel Talent, das nachkommt“, sagte 3×3-Spielerin Sonja Greinacher. Zum anderen sei „das Commitment vom Verband ganz wichtig, dieses Jahrzehnt des Frauenbasketballs einzuläuten“, so die 32-Jährige, die bei Olympia wie Mitspielerin Svenja Brunckhorst auch im Fünf gegen Fünf hätte starten können.

Die WM der klassischen Variante findet 2026 in Deutschland statt, bei der EM ein Jahr zuvor ist man neben Tschechien, Italien und Griechenland Co-Gastgeber. Dieses Engagement habe es lange nicht gegeben, merkte Greinacher an: „Da muss man auch sagen, dass die Unterstützung da gefehlt hat.“

Das habe sich geändert – und die Freude über den jeweiligen Erfolg ist mannschaftsübergreifend groß. So habe das 3×3-Team in ihrer Pause zwischen zwei Spielen am Donnerstag das komplette Spiel der „großen“ Mannschaft in Lille geschaut. „Während der Busfahrt, in der Mensa – immer lief der Stream“, sagte Brunckhorst: „Man ist immer sehr verbunden.“

(sid)

Foto: Die deutsche 3×3-Mannschaft ist in Paris erfolgreich
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